Anja Hantelmann

Künstlerische Intention

Mein Interesse gilt dem Menschen, seinem Verhältnis zu seiner Umwelt und zu sich selbst. Seiner Selbstwahrnehmung, seinem Ringen, seinen Erinnerungen, seinen Spuren, seiner Suche, seiner Selbstvergewisserung.

Durch das Performance-Studium hat die Motivsuche für meine Malerei und deren Entwicklung einen stark performativen Ansatz. Das eigene Erleben, Themen durch sich durch gehen lassen, spielt für mich eine große Rolle und fließt in die malerische Übersetzung ein. Meist inszeniere ich Raumsituationen oder Handlungen und generiere aus dem dabei entstehenden Foto- und Filmmaterial Motive für meine Tempera-Gemälde.
Dabei interessieren mich Motive, die im Kopf des Betrachters/der Betrachterin eigene Geschichten auslösen. Die Wahl des Ausschnitts, der Einsatz von Leere oder auflösende Momente sind ausschlaggebend hierfür.

Die Verwendung von Eitempera und das Malen in vielen Farbschichten gibt mir die Möglichkeit, durch feine Farbnuancen Stimmungen spürbar zu machen, die meine Motivideen unterstützen.

Malerisch bin ich immer wieder fasziniert von Lichtsituationen und davon, wie kleinste Farbnuancen eine Stimmung im Bild verändern können. Gerne beschäftige ich mich mit Materialitäten, insbesondere mit solchen, die schnell ihre Gestalt verändern: Wasser und Wolken in Bewegung; Bettzeug, das sich entweder durch Aufschütteln oder einen anderen Lichteinfall verändern kann.

In unregelmäßigen Abständen entwickle ich Performances, in denen ich selber zwischen selbstinszenierten Videoprojektionen agiere. 2019 habe ich anlässlich ‚100 Jahre Frauenwahlrecht‘ für das Begleitprogramm des Historischen Museums Frankfurt zur Ausstellung „Damenwahl“ die multimediale Performance ‚Eines Tages hörte sie auf, Märchen zu erzählen‘ entwickelt und realisiert. Dabei ging es um die Kontinuitäten der Frauenrolle in unserer Gesellschaft über die Jahrhunderte hinweg.

Vita

1966
geboren in Hamburg

1987 – 92
Visuelle Kommunikation – Hochschule für Gestaltung Offenbach/M.

1990 – 91
Erasmus Stipendium, Manchester Polytechnic, Department of Fine Arts

1992 – 96
Studium Freie Kunst  (Malerei, Performance) an der HBK Saar/Saarbrücken bei Prof. Bodo Baumgarten und Prof. Ulrike Rosenbach

1996
Diplom Freie Kunst, HBK Saar

seit 1996
freischaffend, lebt und arbeitet in Offenbach/M.

1997
Arbeitsstipendium Kunstzentrum Bosener Mühle

2001 – 03
Vorstandsmitglied des Bundes Offenbacher Künstler

2010
EVO Kunstpreis, Künstler der Region

seit 2012
Mitglied in der GEDOK Frankfurt Rhein Main, Fachbeirätin

2014
Stipendium Donnersbergkreis

2015
Kunst am Bau Projekt (Wandgemälde), Gemeinde Stetten, Pfalz

2016
Nominierung für den Wilhelm Morgner Preis

2018
3. Preis Stiftung Citoyenne für das Projekt „Hauswandpoesie“ (mit Petra Maria Mühl)

Ausstellungen in

Kronberg, Darmstadt, Gießen, Krefeld, Neunkirchen/Saar, Köln, Frankfurt, Seligenstadt, Hanau, Offenbach, Merzig, Saarbrücken, Stuttgart, Xanten, Hünfeld, Kirchheimbolanden

Öffentliche Ankäufe: Stiftung Saarländischer Kulturbesitz, Städtische Sammlung Offenbach/M., EVO AG Offenbach/M., Sammlung Kunstverein Donnersbergkreis.

Letzte Einzelausstellung: 2019 In tiefen Wassern Galerie Söffing Frankfurt/M.