Die Diana Statue im Schlosspark Rumpenheim
Das Original geht zurück auf eine griechische Bronzestatue aus der Zeit um 340 – 320 v.Chr. von der zur römischen Kaiserzeit eine Kopie angefertigt wurde. Im Jahr 1602 wurde die Statue in den Louvre überführt, wo sie sich noch heute befindet. Ihre griechische Bezeichnung lautete „Artemis mit dem Hirsch“, die römische Kopie wird „Diana von Versailles“ genannt. Sie war das Vorbild für zahlreiche Kopien, die vorwiegend in fürstlichen Gärten aufgestellt wurden – so auch im Schlosspark Rumpenheim.
Bei der Statue handelt es sich um einen 2019 hergestellte Replik aus dem Skulpturen-Atelier des Louvre in Paris. Sie wurde als Abdruck des Originals aus Polyesterharz mit beigemischten Carrara-Marmorpulver gegossen.
Intervention an drei Tagen
Eine temporäre Intervention wird lokale Geschichte an zwei Wochenenden im September 2023 erlebbar machen. Für den Künstler Matthias Block, selbst seit Jahrzehnten Rumpenheimer, gab es gleich zwei Anlässe, auf die wechselvolle Geschichte der Diana Statue hinzuweisen: den bundesweiten „Tag des offenen Denkmals“ am 10.09.2023 (unterstützt durch die Bürgerinitiative Rumpenheim) und die „Rumpenheimer Kunsttage“ am 16. und 17.09.2023 (veranstaltet von KUNST.ORT.RUMPENHEIM)
Griechisches Original und heutiger Zustand
An der Statue und Ihrer Historie lässt sich sehr schön zeigen, wie die Rezeption den Moden und dem Zeitgeist unterworfen ist. War das Original mit hoher Wahrscheinlichkeit farbig, so ist die heutige Erwartung eine einfarbig weiße Version zu sehen. Bevorzugt man heute Originale, so hat man in zurückliegenden Jahrhunderten Kopien von klassischen Originalen als höherwertig eingestuft.
Thematisiert werden die wesentlichen Unterschiede zwischen der vorhandenen Statue und der Rekonstruktion. Die Schwerpunkte liegen dabei auf dem fehlenden Bogen und der Farbgebung der Statue.
Auf Basis aktueller Untersuchungen, geht man davon aus, daß die griechische Originalstatue mit einem Bogen ausgestattet war. An der Statue lassen sich Hinweise auf den ursprünglich vorhandenen Bogen erkennen.
Aktuelle Untersuchungen zeigen, dass viele Statuen im Original farbig ausgeführt wurden. Heute sind wir sind es gewohnt, die Statuen einfarbig weiß zu sehen.
Weiterführende Links:
Rekonstruktion klassischer Skulpturen, Stephen Chappell
BUNTE GÖTTER – GOLDEN EDITION- Die Farben der Antike
Quellen:
Die Artemis Versailles und die Artemis-Iphigenie-Gruppe, 1991, Freie Universität Berlin, Dissertation von Corinna Zimber